Comets schlagen Cowboys 20:17

Hitzekrimi um die bayerische Krone

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Vergangenen Sonntag gastierten die Munich Cowboys bei sommerlichen Temperaturen von über 30 Grad im Illerstadion Kempten endlich zum ersten Heimspiel der Allgäu Comets nach der langen Footballdurststrecke. Mit freundlicher Unterstützung der Stadt Kempten durften die Comets aus diesem Grund ihr Abschlusstraining ausnahmsweise - denn generell besteht dort ein Trainingsverbot - im Stadion auf dem Rasen abhalten, um sich vorab mit dem heimischen Untergrund und dem Feld bekannt machen zu können. 

Nachdem die Kirchdorf Wildcats in der letzten GFL Spielzeit abgestiegen waren und sich die Ingolstadt Dukes in der Footballpause ligatechnisch anders orientiert hatten trafen somit die letzten beiden bayerischen GFL-Teams zum Derby um die Krone an. Und was für eins es werden sollte... 

Die Allgäuer gewannen den Münzwurf und entschieden sich, den Ball gleich zu erhalten um den Ton des Spiels gleich im ersten Drive zu setzen. Mit einem Run von RB Glen Toonga für 14 Yards und einem Pass von QB McLane Carter auf Toonga für 23 Yards lief das Spiel auch wie von OC Elias Gniffke geplant gut an. Leider folgten darauf drei unvollständige Pässe und die Comets mussten den Ball mit einem Punt wieder abgeben. 
Für die Gäste aus der Landeshauptstadt lief es daraufhin etwas besser. Sie konnten sich mit gutem Kurzpassspiel des Comets-Fans altbekannten QB Justin Sottilare auf hauptsächlich WR Kai Silbermann und WR Michiah Quick nach vorne arbeiten und mit einem Field Goal durch Robert Werner aus 35 Yards Mitte des ersten Quarters mit 0:3 in Führung gehen. Anschließend gab es wenig Offensivfootball zu sehen, denn die Defense beider Teams stand für das restliche erste Viertel wie eine Mauer, auf Seiten der Comets vorne weg die starke D-Line mit Jonell Pelie, Johannes “Jojo” Wagner, Jermaine Guynn und Peter “Pidi” Arentsen

Nach dem ersten Seitenwechsel fand die Allgäuer Offense ein probates Mittel gegen die Defense der Cowboys. Mit abwechselnden Pässen auf WR Matthew Craens und WR Marcel Schade, sowie mit eingestreuten Läufen von RB Glen Toonga und RB Brandon Kohn bewegten sie sich unaufhaltsam auf die Endzone der Cowboys zu und Glen Toonga konnte diesen Drive erfolgreich mit dem ersten Touchdown daheim im Illerstadion abschließen. Der anschließende Versuch der 2-Point-Conversion klappte nicht und so gingen die Comets mit 6:3 in Führung. 

Jetzt war das Derby und der Kampf um die bayerische Krone endlich entfacht und die 310 Zuschauer im Illerstadion sollten auf ihre Kosten kommen. 

Die Cowboys antworteten gleich im nächsten Drive und 11 Spielzüge - hauptsächlich wieder Pässe von Sottilare auf Quick - und 5:49 Minuten später konnte RB Brandon Watkins zum ersten Cowboys Touchdown in die Endzone einlaufen. Kicker Robert Werner traf den PAT und so gingen die Cowboys wieder in Führung mit 10:6. 

Mit einer verbleibenden Spielzeit von nur 02:39 Minuten in der ersten Halbzeit fackelten die Comets nicht lange und fanden mit ihrem schnellen Spiel immer wieder Lücken, um übers Feld zu laufen und Pässe anzubringen. Den Abschluss zum Touchdown machte dann QB Carter mit einem Pass auf Craens für die erneute Führung der Comets zum 12:10. Die 2-Point-Conversion verhinderte DL Dominic Siegel für die Munich Cowboys. 

Noch 17 Sekunden standen für die erste Halbzeit auf der Uhr. Michiah Quick, der den Comets viel Beschäftigung an diesem Tag bescherte, entschloss sich als Kickoff-Returner kurzerhand den Ball in nur 15 Sekunden übers ganze Feld zu tragen. Die Comets - gedanklich schon in der Kabine - konnten nach zwei fehlgeschlagenen Tackles nur hinterherschauen und gaben die Führung wieder ab. Halbzeitstand somit 17:12 für die Gäste. 

Nach der Pause und dem Kickoff durch Marcel Schade dominierten die Verteidigungen und die Hitze. Jermaine Guynn musste verletzungsbedingt aussetzen und wurde durch Jannik Katzer ersetzt, ein ehemaliger Spieler der U19-Juniors. Offensiv gelang nicht viel und gleich im ersten Drive der Cowboys konnte der Neuzugang Oscar Vazquez-Dyer (DB), ehemals Biberach Beavers, einen Pass von Sottilare abfangen. Allerdings kamen die Comets nicht bis in die Endzone und der Field Goal Versuch durch Schade ging daneben. 
Es blieb punktelos und die Teams wechselten das Angriffsrecht jeweils mit Punts bis kurz vor Schluss. Angetrieben von den Kuhglocken der Fans und den Zurufen der Cheerleadern gaben die Comets nochmal alles und trotz beschränkter Zuschauerkulisse war das Illerstadion wieder zum Hexenkessel mutiert. 
Die Comets liefen übers Feld, angeführt von den Running Backs Toonga, Kohn, Canice Gonzague und QB Carter bis in die Münchner Hälfte. Gefolgt von zwei schönen Pässen von Carter auf WR Schade für insgesamt 42 Yards und dem Touchdown für die Hausherren. Die 2-Point-Conversion von Carter auf Schade gelang ebenfalls und so gingen die Comets zum letzten Mal an diesem Tag mit 20:17 in Führung. 

Mit nur noch 01:16 Minuten verbleibender Spielzeit riskierten die Cowboys alles und versuchten gewohnt über Quick und Silbermann noch einmal zu punkten, was die Allgäuer Defense allen voran mit Tackles der Defensive Backs Vazquez, Morgenstern, Stolz und Linebacker Titz im letzten Drive zu verhindern wussten. Acht Sekunden vor Schluss und in Field Goal Reichweite entschieden sich die Gäste aus München auf Sieg zu spielen und versuchten es mit einem Pass auf Quick, der nicht vollständig an den Mann gebracht wurde. 

Mit auslaufender Uhr knieten die Comets ab und gewannen in einem sehr knappen und spannenden Spiel die Heimpremiere um HC Hesham Khalifa samt seinem Trainerstab Elias Gniffke, Frederic Beck, Mark Markert, Norman Rautenberg, Matthias Schütz, Johannes Goger, Max Unflath,  Martin Spöttle und Francis Bah sowie Sportdirektor John Schanbacher

Großer Dank geht an alle Helfer, die diesen Spieltag trotz besonderer Umstände erst möglich gemacht haben und allen Zuschauern, die sehr diszipliniert mitgemacht haben und als zwölfter Comet die Mannschaft wieder beflügelt hat. 

Das nächste GFL-Spiel findet am 11.07. auch wieder im Illerstadion statt, zu Gast wird der aktuell Tabellenzweite aus dem Saarland sein – die Hurricanes. 

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