Razorbacks - Comets 29:32

Comets sichern Vorsprung im Süd-Derby gegen Ravensburg

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Zum ersten Mal trafen die die Ravensburg Razorbacks und Allgäu Comets in der GFL aufeinander und nicht einmal 60km Luftlinie trennen die beiden Teams voneinander - aufgrund Coronabedingter Aufteilung der Südliga starten sie aber in unterschiedlichen Conferences und so bleibt es in der regulären Season bei dieser einen Begegnung. Die Comets konnten nach dem Bayern-Derby gegen die Cowboys jetzt auch das Süd-Derby gegen Ravensburg für sich entscheiden. 

Die Offense der Allgäuer war dieses Mal von Beginn an fokussiert und nach einem „three-and-out“ der Gastgeber starteten die Comets mit ihrem ersten Drive, der nach drei Minuten mit einem Touchdownpass auf RB #26 Brandon Kohn durch QB #16 Sam Huxtable endete, McLane Carter war diesmal Backup-QB für den britischen Rechtshänder, der die Defense der Razorbacks damit auf den linken Fuß erwischte. Nach erfolgreichem PAT stand es 0:7. 

Auch den zweiten Drive der Razorbacks konnten die Comets stoppen aber der anschließende Ballbesitz der Comets startete an der eigenen 9-Yard-Linie. Ein Defensive End der Razorbacks konnte QB Huxtable in der Endzone in der eigenen Endzone sacken. Dieses Safety brachte die Ravensburger auf 2:7 heran. Das daraus resultierende Angriffsrecht konnten sie aber nicht gewinnbringend umsetzen und gaben den Ball wieder ab. Massgeblich dafür verantwortlich war die auch an diesem Tag wieder bärenstarke Defensive Line der Comets, die auch DT #6 Jermaine Guynn nach seiner Verletzung wieder in ihren Reihen hatte. Nach einigen Läufen durch RB #7 Glen Toonga, der wie sooft an diesem Tag durch die gegnerischen Reihen pflügte, standen die Allgäuer wieder vor der Endzone - und wieder war es Brandon Kohn, der sich trotz Doppeldeckung zum Catch in die Höhe schraubte und den zweiten Touchdown erzielen konnte. Nach erfolgreichem PAT stand es Ende des ersten Viertels 2:14. 

Die Razorbacks starteten mit einer guten Feldposition nach einem durch Sam Huxtable gerade noch in Rugby-Manier gekickten Punt und nutzten den kurzen Weg für den ersten Touchdown  durch RB Lennies McFerren, der 2019 noch in Diensten der Comets stand. Der Extrapunkt konnte nicht verwandelt werden. Aber  der Leading Rusher der Comets hatte eine schnelle Antwort bereit und sorgte wieder für einen Two-Score-Vorsprung: Glen Toonga tanzte gleich fünf Verteidiger aus, erreichte die Endzone und durch einen QB-Keeper im Zwei-Punkte-Versuch gingen die Illerstädter mit einem Spielstand von 8:22 vorerst komfortabel in Führung. 

Die Ravensburger Offense schaffte es nun aber, sich durch das Laufspiel durch McFerren und Pässe auf z. B. den TE Ryan Smith an die 7-Yard-Linie der Endzone der Allgäuer zu nähern. McFerren lief kraftvoll um beide Lines herum und konnte durch LB #47 Kevin Titz nicht gestoppt werden - wie ein Rammbock räumte der ehemalige RB der Comets alle Hindernisse aus dem Weg. Die verbliebene knappe Zeit vor der Halbzeitpause konnten die Allgäuer dann bei auslaufender Uhr für ein Fieldgoal durch #19 Marcel Schade zum 15:25 nutzen. 

Die zweite Halbzeit begann wieder mit einem guten Drive der Comets und erneut war es Glen Toonga, der mit einem Inside Run in die Endzone die Führung auf 15:32 erhöhte (PAT good). Doch die Ravensburger forcierten das Spiel auf ihren starken Receiver Finn Seidelmann, der einen langen Pass des US-QB Ryan Deal fangen und in die Endzone tragen konnte. Nach erfolgreichem PAT war der Vorsprung der Comets auf 22:32 zusammengeschmolzen. Dies weckte die Lebensgeister der Razorbacks, die nun bissiger als in der ersten Halbzeit agierten, wo noch viele Pässe durch die Receiver gedroppt wurden. Zwar konnte DB #8 Dieter „DJ“ Morgenstern eine Interception fangen, der anschließende Lauf in die Endzone wurde wegen eines Fouls aber zurückgeholt - leider kein „Pick-Six“ für die Defense der Allgäuer! Den Ball mussten sie aber in Folge wieder abgeben und wieder war es Seidelmann, der die Ravensburger weit übers Feld voranbrachte, eine 15-Yard-Strafe nach einem „Roughing the Passer“  kam da noch dazu. 

Die Ravensburger konnten diese Position an der 25-Yard-Linie aber nicht in Punkte verwandeln, der Fieldgoalversuch wurde geblockt und die Comets bekamen wieder das Angriffsrecht. Die Ravensburger Defense verteidigte nun aber auch bis aufs Letzte und zwang die Comets kurze Zeit später wieder zum Punt. Ein langer Pass auf WR Michael Mayer brachte die Razorbacks wieder in aussichtsreiche Position an die 20-Yard-Linie bei verbliebenen 1:48 Spielzeit - eine lösbare Aufgabe für die Wildschweine!  

Die Defense der Comets, die in diesem Spiel doch relativ viele Punkte zulassen musste, hatte die Lage eigentlich unter Kontrolle (gleichzeitiger QB-Sack durch  #91 Peter „Pidi“ Arentsen und #99 Johannes „Jojo“ Wagner) aber ein ein erneutes „Roughing the Passer“ brachte die Razorbacks mit vier neuen Versuchen bei einer letzten verbliebenen Spielminute in die Redzone. Ein sehr hoch und steil geworfener Pass durch QB Deal auf WR Jan Grischenig konnte nicht verteidigt werden und nach dem Extrapunkt trennten beim Spielstand von 29:32 nur noch drei Pünktchen die beiden Teams voneinander. Mit einem kurzen Onside-Kick würden die Ravensburger wieder ins Angriffsrecht kommen und könnten das Spiel noch in den verbliebenen wenigen Sekunden drehen. 

Der Kick hatte jedoch zu viel Power und hüpfte ins Aus, worauf die Allgäuer Gäste zum Sieg abknien konnten. Headcoach Hesham Khalifa zeigte sich anschließend zufrieden, dass die Comets gleich in den ersten beiden Vierteln gut ins Spiel gefunden hatten und viele lange Drives erfolgreich abgeschlossen werden konnten. QB Huxtable, ehemals auch Rugbyspieler, war durch sein Laufspiel nur schwer von der Defense der Razorbacks auszurechnen und auch der junge britische WR #14 Lewis Kirby bekam nach einer langen Verletzungspause Spielzeit und konnte einige sehenswerte Catches sammeln. 

Besonderer Dank an den Staff der Ravensburg Razorbacks, die eine sehenswerte Spieltagorganisation zeigten, vom US-Car-Rahmenprogramm bis zur hervorragend organisierten Verpflegung und so zu der durchgehend guten Stimmung trotz beständigem Rückstand des eigenen Teams beitrugen. Die Süd-Derbys dürften sich zu ganz besonderen Terminen im GFL-Süd-Kalender entwickeln! 

Unerfreulicher endete das Spiel für die Daheimgebliebenen vor dem Fernseher, da sich die Sendeleitung des Senders Sport1 entschloss, die Übertragung sendeplangemäß kurz vor dem letzten Touchdown der Razorbacks zu beenden und sie so die spannende Schlussphase verpassten - was zu einem sprunghaften Anstieg von eingehenden Textnachrichten bei den Fans vor Ort führte und schneller Information des Medienteams über Facebook, Twitter und Instagram. 

Nächste Woche und ab sofort jede Woche geht es schon wieder weiter: Die Comets treffen in einem Heimspiel auf die Stuttgart Scorpions, die zurzeit eine recht durchwachsene Saison erleben. Kickoff ist am Sonntag, 08.08. um 15:00 im heimischen Illerstadion.