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Quo vadis Allgäu Comets?

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Kopfschütteln, Unverständnis und Ratlosigkeit herrschte am Sonntag nach dem Spiel gegen, die Munich Cowboys die mit 31-16 in Kempten die Oberhand behielten. Man sieht jedoch die Steigerung der Offenseleistung, auch wenn noch viel zu tun bleibt.

Nach dem gefälligen Spiel in der Vorwoche gegen die Ohio Northern University wirkten die Spieler um Headcoach Jeff Scurran vor allem in der Offense eins ums andere Mal zu zaghaft, um die Cowboys über das gesamte Spiel unter Druck zu setzen. Die Offense-Line war durchaus in der Lage dem QB Calvin Stitt die notwendige Zeit zu verschaffen, er machte aber noch zu wenig aus diesen Möglichkeiten. Auch Runningback Lennies Mcferren konnte kaum Akzente setzen. Positiv zu merken ist aber auch, dass gerade Rückkehrer und Urgestein Matthias Schäffeler gerade im Laufspiel eine echte Verstärkung und weitere Alternative darstellt. Stitt suchte immer wieder seinen Top-Receiver Jordan Paul. Dieser war aber meist gut von der Münchner Abwehr abgeschirmt, so dass die Pässe kaum ankamen. Die Münchner machten das durchwegs besser und zogen ein gefälliges Spiel auf, das aber immer wieder von der hervorragenden Defense gestoppt werden konnte.

Den ersten Touchdown erzielten die Gäste durch einen langen Pass auf US-Widereceiver Jaylen Zachery, der sich geschickt gegen den Comets-Verteidiger durchsetzen konnte. Die einzigen Punkte in der ersten Halbzeit erzielten die Comets durch ein FieldGoal von Rookie Marcel Schade zum Zwischenstand von 3-7 nach dem ersten längeren Drive der Comets von der eigenen 20 yard line quer über das gesamt Feld; hier schien die Comets-Offense endlich an Fahrt aufzunehmen. Beim anschliessenden Drive konnten die Comets-Defense die Cowboys noch von der eigenen Endzone fern halten, so dass diese nur ein FieldGoal erzielen konnten. Mit weniger als einer Minute zu spielen gelang es den Hauptstädtern jedoch noch einmal auf einen Halbzeitstand von 3-17 zu erhöhen. Die erneut sehr gut arbeitende Defense hatte jedoch einen größeren Rückstand noch vermeiden können.

Die Cowboys konnten nach der Pause dann sogar recht zügig mit 24-3 in Führung gehen, ehe Calvin Stitt durch einen eigenen Lauf auf 10-24 verkürzen konnte. Dann wurde es jedoch kurios auf dem Feld. Zuerst fing Jonell Pelie einen Pass ab und verwertete diese Vorlage zum 16-24. Nun keimte nochmals Hoffnung im Stadion auf, aber dann gab es innerhalb weniger Spielzüge vier Turnovers auf beiden Seiten; erst fing Cody Smith einen Ball ab, bevor die Cowboys ihrerseits einen Paß der Kemptener abfangen konnten. Aber bereits im nächsten Spielzug war es Julius Täger , der den Ball gleich wieder zurückholte. Das Momentum schien eindeutig wieder auf die Seite der Kemptener zu schwenken.

Letztlich spielentscheidend war allerdings ein Fumbel von Lennies Mcferren zwei Spielzüge später an der eigenen 9-Yard-Line; diese Einladung nahmen die Münchner  natürlich gerne zum 31-16 Endstand an.

Zur sehr eindimensionalen und über weite Strecken gehemmt wirkenden Spielweise kam dann noch erschwerend dazu, dass sich die Comets viele unnötige Strafen leisteten, die sie aus aussichtsreichen Situationen zurück warfen. Aus der Sicht vieler Zuschauer konnte man zwar über manche Entscheidung diskutieren, aber dies war sicher nicht der Grund für diese Niederlage.

Coach Jeff Scurran wird sich nun schnell etwas einfallen lassen müssen, in dieser Verfassung werden die Allgäuer einer der „Bewerber“ für den Relegationsplatz sein. Allerdings darf man daran erinnern, dass man auch letzte Jahr zu Hause gegen die Cowboys verloren hatte und gerade Calvin Stitt das Spiel in München für die Comets zu unsere Gunsten entschieden hatte, so dass es doch noch für die Play-Off gereicht hatte. Dazu wird aber sicher eine weitere Leistungssteigerung von Nöten sein.

(Foto: Paolo Acquadro)

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