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In Kirchdorf soll Klassenerhalt geschafft werden

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Die Allgäu Comets reisen am Samstag zu den Kirchdorf Wildcats. Die kleine Gemeinde mit nur 5300 Einwohnern ist idyllisch am Inn und direkt an der Grenze zu Österreich gelegen. 1986 wurde im benachbarten Simbach der American Football-Verein gegründet. Seit 2004 spielt man in Kirchdorf. Immer wieder haben sich Wege der Allgäu Comets und der Kirchdorf Wildcats gekreuzt. Ein Schmuckstück der Football-Geschichte ist sicher die erste Begegnung; damals noch der Sonthofen Trucks gegen die Simbach Wildcats im Jahre 1988 (Endstand: 8:8). Eine Zusammenfassung ist zu sehen unter https://youtu.be/2iWhXPe-oV.

Viel hat sich verändert seit diesen Anfangstagen des American Footballs in Deutschland, in beiden Vereinen. Als kleinstes „Football-Dorf“ Deutschlands gelang es den Kirchdorfern seit Jahren in der GFL 2 mitzuspielen. Nun spielt man im zweiten Jahr in der ersten Liga und will dort auch bleiben. Besonders die Heimstärke der Wildcats ist berüchtigt, auch weil regelmäßig rund 1000 Zuschauer ihr Team lautstark anfeuern.

Für Kirchdorf ist dies das erste von zwei Heimspielen in Folge. Da nächste Woche der deutsche Vizemeister, die Frankfurt Universe, zu Gast in der Inn-Energie Arena ist und man sich dort noch weniger Hoffnung auf eigene Punkte macht, liegt der gesamte Fokus nun auf dem Spiel gegen die Comets. Die Wildkatzen benötigen dringend Punkte, wenn die Relegation noch aus eigener Kraft vermieden werden soll. Andernfalls muss man in Niederbayern darauf hoffen, dass die punktgleichen Munich Cowboys kein Spiel mehr gewinnen.

Die Tabellensituation in der German Football League Süd ist so spannend wie schon lange nicht mehr. Alle vier bayerischen Teams liegen in der unteren Tabellenhälfte nahe beieinander und machen den letzten Platz unter sich aus. Der letzte Tabellenplatz muss zwei Relegationsspiele gegen den Tabellenersten der GFL 2 (momentan die Ravensburg Razorbacks) um den Verbleib in der ersten Liga austragen.

Aktuell sind die Allgäu Comets mit 8:12 Punkten auf Tabellenplatz 5. Mit einem Sieg am Samstag kann man die Relegation auch rechnerisch endgültig vermeiden. Dicht gefolgt von den Ingolstadt Dukes, die dank einer starken Rückrunde mit zwei Siegen gegen Kirchdorf und dem Sieg gegen Kempten nun 6:16 Punkte haben. Ingolstadt spielt aber noch zweimal gegen München.

Auf den beiden letzten Tabellenplätzen liegen die Munich Cowboys (5:17) und eben die Kirchdorf Wildcats (5:19) gleichauf. Nur weil die Kirchdorfer aktuell eine Niederlage mehr als die Cowboys haben sind diese aktuell letzter. Bei Punktgleichstand würde Kirchdorf allerdings vor den Hauptstädtern liegen, da der direkte Vergleich zugunsten der Wildcats ausgefallen ist. Die Niederbayern hatten zu Saisonbeginn am Inn ein Unentschieden (27:27) und in München einen Sieg (19:18) erringen können. Darauf, dass München gegen die wiedererstarkten Ingolstädter keinen Punkt mehr erzielt, will man sich in Kirchdorf nicht verlassen.

Aber auch der Kampf um die Teilnahme an den Playoffs ist noch nicht entschieden. Die Comets und sogar die Ingolstadt Dukes können diese – theoretisch – noch erreichen. Comets-Headcoach Hesham Khalifa sagt aber ganz klar. „Das ist nichts, womit wir uns aktuell beschäftigen. Unser Fokus liegt auf dem nächsten Spiel. Dort brauchen wir Punkte gegen den Abstieg und nicht mehr.“

Zum ersten Mal in dieser Saison gehen die Allgäu Comets als Favorit in ein Spiel. Das obwohl man das Hinspiel in Kempten noch mit 25:27 verloren hatte. In der zweiten Saisonhälfte hat sich aber das Kräftegleichgewicht zugunsten der Comets verschoben. Seit Juli mussten die Wildcats auf ihre stärksten Angriffswaffen, Quarterback Ian Kolste und Wide Receiver Robert Ruiz, verzichten. Dafür wurden Rex Dausin als Quarterback und Madison Mangum als Wide Receiver neu verpflichtet. Das dies aber einen tiefgreifenden Umbruch für das Team bedeutete, hat man in den anschließenden Spielen gesehen. Erst im letzten Spiel konnten die beiden neuen Spieler in Ingolstadt zeigen, was in ihnen steckt. Vielleicht gerade rechtzeitig für das Spiel am Samstag gegen die Comets.

Die Comets haben sich ja auch zur zweiten Saisonhälfte mit Raleigh Yeldell als neuen Quarterback und Robin Juhlin als zusätzlichen Wide Receiver verstärkt. Das Passspiel der Allgäuer konnte damit aber noch nicht wirklich wiederbelebt werden. Nun fällt auch noch US-Top-Receiver Jorden Paul für den Rest der Saison aus, weshalb man umso mehr auf das Laufspiel von Matthias Schäffeler und Lennies McFerren angewiesen ist. Wenn es – wie in den letzten Spielen – gelingt, das Laufspiel zu etablieren, stehen die Karten gut, dass auch das vierte Spiel in Folge gewonnen werden kann.

Am darauffolgenden Wochenende geht es dann zum nächsten Auswärtsspiel, diesmal nach Marburg gegen die Mercenaries, denen man mit lautstarker Unterstützung der Fans im Illerstadion eine Niederlage zufügen konnte.

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