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Die Comets 2018 - ein Rückblick über das Spieljahr

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Rückblick GFL1

Die Bundesligamannschaft der Allgäu Comets hatte nach neun Jahren einen Umbruch im Trainerteam. Im Spätherbst übernahm Stan Bedwell das Ruder von Brian Caler, dessen Vertrag nicht mehr verlängert wurde. Bedwell führte ein neues Offense-System ein, die sogenannte "Air-Raid-Offense". In diesem System wird nur mit Pässen gespielt und auch der vierte Versuch wurde in der Regel nicht als Punt ausgespielt. Das System führte auch im Training zu viel Spaß und das Team und die Verantwortlichen waren sich sicher, dass man hiermit neue Impulse würde setzen können. Nachdem sich leider alle Bemühungen des neuen Sportdirektors Jörg Wienstruck dann durch unglückliche Umstände zerschlugen, ein Testspiel zu organisieren, musste man im Mai ohne Vorbereitung gegen den alten und neuen Deutschen Meister, Schwäbisch Hall antreten. Diese Begegnung ging dann auch klar verloren. Nach einem dramatischen Sieg in Ingolstadt und zwei weiteren Erfolgen gegen Stuttgart sah man sich indes auf einem guten Weg. Der nächste Dämpfer wartete dann aber mit einem vollkommen verkorksten und für viele Beobachter auch schlecht gecoachten Spiel in Marburg. Zwar konnte man anschließend die Kirchdorf Wildcats, ein ausgewiesenen Angstgegner der Allgäuer besiegen, aber spätestens nach dem fahrlässig verlorenen Heimspiel gegen die Cowboys läuteten bei allen Beteiligten die Alarmglocken. Es waren zu diesem Zeitpunkt noch zwei Spiele bis zur Sommerpause. In Kirchdorf zeigte die Mannschaft dann eine großartige Reaktion, das Heimspiel gegen die mit ca. 1,5 Millionen Euro verschuldete und insolvente Frankfurter Startruppe, die zu diesem Zeitpunkt von der Bundesagentur für Arbeit über Insolvenzgeld bezahlt wurde, ging dann hoch verloren. Nach vielen Gesprächen und auch angesichts des drohenden Verlustes eines Play-Off Platzes entschieden die Verantwortlichen dann am Monatsende, sich von Stan Bedwell und seiner Coaching-Staff zu trennen. Interimscoaches wurden damit Hesham Khalifa und Raffael Jagielski, die von mehreren Ex-Spielern, unter anderem von Francis Bah und dann auch vom verletzten Niall Padden unterstützt wurden. "Football is back in town" hieß es dann nach der ersten Begegnung gegen Marburg Anfang August, das die Comets in einem bis zur letzten Minute spannenden Spiel für sich entscheiden konnten. Die folgende Niederlage in Schwäbisch Hall war einkalkuliert, der Krimi gegen Ingolstadt eine Woche später forderte die Nerven der wieder zahlreich ins Stadion gepilgerten Fans extrem. Erst mit auslaufender Uhr wurden die Dukes besiegt und damit war klar, dass die Begegnung in München ein "Endspiel" um Platz drei in der Tabelle sein wird. Das Bayerische Derby hielt dann auch was es versprach. Die Cowboys überrannten die Comets förmlich und bereits Mitte des zweiten Viertels führten die Landeshauptstädter vor den entsetzten Augen der rund 250 mitgereisten Comets-Anhänger mit 21-0. Weder die fantastischen Comets-Fans noch die Mannschaft und die Trainer dachten aber ans Aufgeben. Die Allgäuer erzielten ein 52-Yard Fieldgoal, lehnten die Gültigkeit aber aufgrund eines Fouls der Münchner ab und Calvin Stitt führte seine Offense zum 7-21 Anschluss. Wenig später nutzten die Allgäuer dann einen Fehler der Cowboys zum 14-21 und die Münchner mussten letztendlich nach einem Fieldgoal mit 24-14 in die Pause gehen. Unter der Führung von Calvin Stitt drehten die Comets dann in der zweiten Halbzeit das Spiel und verließen den Rasen im Münchner Dante Stadion schließlich als 34-24 Sieger. Damit waren zwei Dinge klar. Die Comets sind dritter in der Gruppe und sie sind wieder das beste Bayerische Team! Die zur erwartende Niederlage in Frankfurt ist für die Allgäuer dann eher das Resultat einer Pflichtaufgabe gewesen, der Fokus stand zu diesem Zeitpunkt schon klar auf der Viertelfinalbegegnung, die uns für alle überraschend nach Dresden führte, da die Monarchs am letzten Spieltag ein Unentschieden in Braunschweig erreichten und damit die Berlin Rebels noch vom zweiten Platz in der Nordgruppe verdrängten. Mit über 200 Fans im Rücken reisten die Allgäuer dann erstmals in ihrer GFL-Geschichte zu einer Begegnung mit den Dresden Monarchs. Dort wurden die Comets dann leider auch unter Wert geschlagen, da die Hausherren sich immer wieder geschickt einer Schwäche in der Comets-Defense bedienten. Vor rund 3.000 Fans verabschiedeten sich die Comets dann aber erhobenen Hauptes und auch unter dem Beifall vieler Dresdner Fans in der Sächsischen Landeshauptstadt aus der GFL-Saison. Mit dem dritten Platz in der Liga und diesen letztendlich hinter den beiden GFL-Finalisten sowie als bestes Team im Freistaat, braucht man sich trotz der nicht gut gelaufenen ersten Saisonhälfte nicht verstecken. Eben auch, weil man berücksichtigen muss, dass man in diesem Jahr auch noch an den Altlasten knabbern musste, die mit dem Saisonende nun weitgehend beseitigt sind. Einige junge Spieler aus der U19 haben sich zudem bereits in Dresden beweisen dürfen, nach vielen mageren Jahren endlich auch wieder ein Ergebnis der zuletzt deutlich intensivierten und verbesserten Jugendarbeit. Hierzu aber mehr bei der U19.

Rückblick Comets II

Nachdem die Comets im vergangenen Jahr aus Personalmangels keine zweite Mannschaft melden konnten, war es ein erklärtes Ziel in diesem Jahr wieder zu spielen. Das Team dient eben vor allem als "Farmteam" zur Entwicklung junger und neuer Spieler, um sie langsam und konsequent an die GFL heran zu führen. Leider verabschiedeten sich vor Saisonbeginn einige Trainer vom Team, wohl auch wegen Differenzen mit dem Headcoach Stan Bedwell. Die zweite Mannschaft musste nun aufgrund des vergangenen Jahres, in dem sie nicht antrat, in der Aufbauliga anfangen. Mit Rosenheim, Regensburg und Ingolstadt Dukes II waren durchaus Gegner vorhanden, die schon über eine Vergangenheit im Football verfügen. Komplettiert wurde das Feld von Cham und dem absoluten Neuling Dachau. Durch die "Kadetten-Regelung" konnten die Comets ihren englischen Nachwuchs-QB Calvin Stitt sowie einige weitere junge Spieler über die gesamte Saison einsetzen, was sich massiv und vor allem positiv auf die Mannschaft auswirkte. In der ersten Hälfte wurde das Tam noch von Stan Bedwell gecoacht. Und auch hier waren ähnlich wie in der GFL erhebliche Defizite im defensiven Verhalten deutlich zu sehen. Trotzdem setzen sich die Allgäuer als ungeschlagener Tabellenführer zur Halbzeit durch. In der Rückrunde übernahmen dann Niall Padden und Justin Sottilaire mit einigen anderen Imports das Team und neben einer weitermarschierenden Offense wurde vor allem die Defense absolut stabil. Hatten sie in der Hinserie noch 79 Punkte eingefangen, waren es in der Rückrunde gerade noch 20 Zähler. Am Ende standen 10 Siege aus 10 Spielen bei sagenhaften 440-99 Punkten zu buche. Damit verbunden die Meisterschaft in der Aufbauliga und der Aufstieg in die Landesliga. Hervorzuheben ist auch, dass alle fünf Rückrundenspiele mit der "Mercy-Rule" beendet wurden, also die Comets zwischenzeitlich mindestens 35 Punkte vorne gelegen hatten. Respekt zollen muss man in dieser Liga aber auch noch dem Team der Dachau Thunder. Das Team aus Oberbayern spielte die drei letzten Auswärtsspiele durch, obwohl bereits in der drittletzten Begegnung in Kempten nur noch 18 Spieler zur Verfügung standen – Chapeau und viel Erfolg für die Zukunft!

Rückblick Damen

Gerd Niederhofers Motto für diese Saison war ganz einfach: Endlich ein Spiel gewinnen! Das dieser Wunsch des Headcoaches und des Teams bereits in der ersten Begegnung der Saison in der zweiten Damen-Bundesliga wahr werden sollte, beflügelte das Team für die weitere Saison. Mit 22-21 konnten die Comets-Ladies die Regensburg Phönix im Illerstadion bezwingen und damit Geschichte im Allgäuer Damen-Football schreiben. Auch nach der folgenden Niederlage beim Ligafavoriten Erlangen zeigten sich die Damen dann gut erholt und feierten in Nürnberg mit nur 16 Spielerinnen einen 48-6 Kantersieg. Anschließend machten es sich die Ladies dann aber selbst schwer. Im Heimspiel gegen Erlangen hatten sie die Fränkinnen am Rande einer Niederlage, mussten das Spiel aber nach Fehlern noch abgeben. Klar war dann nur, dass man in Regensburg die Teilnahme an der Endrunde fix machen konnte. Nach einer komfortablen Halbzeitführung geschah dann aber das Unbegreifliche, und die Regensburgerinnen drehten das Spiel noch. Damit musste im letzten Spiel gegen Nürnberg im Illerstadion ein Punktgewinn her. Die Ladies fanden aber wieder in die Spur und letztendlich schickten sie die Gäste aus Franken mit einer 72-12 Packung wieder an die Noris zurück. Das Viertelfinale im Süden war damit gebucht und der Gegner waren in Stuttgart die Scorpions Sisters. Erneut sechzehn Comets-Spielerinnen im, durch Urlaub und Verletzungen dezimierten Kader, wehrten sich gegen den mit über 30 Spielerinnen besetzten Kader der Württembergerinnen letztendlich erfolglos. Für die Comets-Ladies ist trotzdem eine schöne zweite Saison zu Ende gegangen. Headcoach Gerd Niederhofer und sein Trainerteam arbeiten bereits am Kader für das kommende Spieljahr wo die Ladies durchaus auch den Gruppensieg angreifen wollen. Neben einigen Neuzugängen aus anderen Sportarten kommen hier auch zwei weitere bereits gut ausgebildete Spielerinnen aus der U15 der Comets hinzu, die schon Tackle-Erfahrung mit dem Jungenteam der unter 16-Jährigen gesammelt haben.

Rückblick Cheerleader

Unter der Abteilungsleitung von Tanja und Elem Hafels hat sich in diesem Jahr das Cheerleading bei den Comets rasant weiter entwickelt. Die extrem engagierten Trainerinnen Natalie Christ, Julia Rokitta und Anna Jakele haben eine Cheerleader-Truppe geschaffen, die sich deutlich von den Vorjahren abhebt. War doch in den vergangenen Jahren oft die Rede von einer "Schönwetter-Truppe", bot sich dieses Jahr ein tolles Bild einer engagierten und vor allem auch immer anspruchsvoller werdenden Cheerleadergruppe. Sei es bei schlechtem Wetter in München oder auch beim Play-Off Viertelfinale in Dresden, die jungen Damen waren neben den schönen Heimauftritten immer auch auswärts, zumindest mit einigen Cheerleadern präsent. Dabei waren die Hürden für die Leiterinnen oft hoch, sind doch in der Gruppe junge Frauen zwischen 15 und 27 Jahren vertreten, also muss auch bei Auswärtsspielen wie eben zum Beispiel Dresden oft der Aufsichtspflicht genüge getan werden. Die Cheers der Comets haben das aber in dieser Saison alles mit Bravour gelöst und gerade auch daher gilt ihnen ein gehöriger Respekt für die Leistung in 2018!

Rückblick U19 Tackle

Als amtierender Bayerischer Meister begannen die U19 Footballer die Saison mit der Mission "Titelverteidigung". Nach einer intensiven Vorbereitung im Winter trafen die jungen Comets in der Gruppe auf den Landsberg X-Press, die Neu-Ulm Spartans sowie die Königsbrunn Ants. Der erwartete Siegeszug in der Gruppe setzte auch ein. Nach einem Auswärtserfolg in Landsberg stand dann aber auch erst einmal ein Trainingslager an, da es den Coaches durchaus bewusst war, dass die Saison eben wegen den Vorrundengegnern kein Selbstläufer werden wird. Mit einer Ausnahme, dem Spiel in Neu-Ulm, ging den jungen Comets auch das meiste recht unproblematisch von der Hand. Mit letztendlich 6 Siegen aus 6 Spielen setzte man sich ungefährdet in der Gruppe durch. Im Viertelfinale hätte dann das Team aus Feldkirchen gewartet, diese liesen die Begegnung aber platzen und so war der erste Härtetest der Allgäuer gleich das Halbfinalspiel bei den Munich Cowboys. Am 15 Juli setzten sich die Schützlinge von Matthias Schütz in einem dramatischen Spiel mit 34-23 im Münchner Dantestadion durch und sicherten sich die erneute Finalteilnahme um die Krone im Bayerischen Jugendfootball. Das Endspiel fand dann schließlich wieder im Kemptener Illerstadion statt. Gegner waren die Kirchdorf Wildcats. Die Allgäuer fanden hier vor allem im ersten Durchgang kaum ein Mittel um sich gegen die Gäste durchzusetzen und ein missglückter Puntversuch kurz vor dem Ende besiegelte die knappe 20-23 Niederlage, die dann auch leider die Konsequenz hatte, das man im kommenden Jahr das avisierte Ziel, in der GFL-Jugend zu spielen noch nicht verwirklichen kann. Der Aufstiegsplatz im Süden ging an den Meister der Süd-West Gruppe aus Baden Württemberg. Für Matthias Schütz und seiner Trainertruppe ist aber vor allem etwas anderes auch wichtig: mehrere Spieler aus der U19 konnten bereits in der GFL und den Comets II spielen und durch die hervorragende Ausbildung werden es erstmals seit Jahren einige sicherlich dauerhaft in die GFL schaffen.

Rückblick U19 Flag

Erstmals in der Vereinsgeschichte spielte im Herbst die U19 in der 5-er Flag Runde mit. Headcoach Matthias Schütz wollte dabei vor allem das Spielverständnis der jüngeren Spieler stärken und durch die Konstellation mit nur 5 Feldspielern beschränkte sich das Aufgebot im Wesentlichen auch auf die sogenannten "Skill-Positionen". Nach den drei Gruppenturnieren war dann für die Comets Jugend aber die Flag-Saison beendet. Mit 4-8 Punkten aber dafür mit vielen neuen wertvollen Erkenntnissen schied man als Gruppendritter vorzeitig aus.

Rückblick U15 Hallen-Flag

Ebenso wie bei der U19 war die Teilnahme an der Hallen-Flag Meisterschaft im Winter eine Premiere für die Comets U15. Am 3. Februar fand in Lauben das erste der beiden Gruppenturniere statt. Die Trainer setzten dabei vor allem auch auf neue Spieler und Spielerinnen, um einfach auch vor der Feldsaison das Gefühl zu vermitteln wie es sich anfühlt, wenn man auf dem Platz steht. Aus den beiden Turnieren gingen die Allgäuer dann mit 5-11 Punkten hervor und verpassten wie ihre älteren Kollegen dann im Herbst die Finalteilnahme.

Rückblick U15 Flagsaison

Im Frühjahr ging es dann für die U15 in die Flag-Saison. In einer sehr undankbaren Gruppe mit dem späteren Meister und Vizemeister Fursty Razorbacks und Munich Cowboys und des Weiteren, den München Rangers hatten die jungen Comets das Nachsehen und mussten sich ebenfalls nach der Gruppenphase mit der Zuschauerrolle begnügen. Headcoach Timo Schüssel kam dies aber nicht ganz ungelegen, konnten die Allgäuer doch nun bereits frühzeitig die Vorbereitung für die Tackle-Saison in Angriff nehmen, was sich im Herbst dann doch auch als Vorteil erweisen sollte.

Rückblick U15 Tackle

Dem eher bescheidenen Abschneiden im Flagfootball folgte dann eine gefällige Tackle-Saison im Herbst. Die Comets-Jugendlichen dominierten die Gruppe deutlich und konnten nach drei Turnieren mit einer Bilanz von 6 Siegen aus 6 Spielen in die Finalrunde gehen. Leider mussten die Allgäuer aber ihren Stamm-Quarterback ersetzen, der sich eine Handgelenksverletzung zugezogen hatte. So blieb den Comets im Finalturnier leider nur der undankbare 4. Platz hinter den beiden Münchner Teams und den Ansbach Grizzlies, da es ihnen nicht gelang diese Lücke gerade in der Abstimmung schnell zu kompensieren. Für die jungen Comets ist diese Platzierung aber dennoch ein Erfolg und mit diesem Turnier wurde die Football-Saison 2018 für den Allgäuer Traditionsclub auch mit einem positiven Erlebnis beendet.