GFL Team

Comets sichern Klassenerhalt

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Mit einem weitestgehend ungefährdeten 21:6-Auswärtssieg bei den Kirchdorf Wildcats sichern sich die Allgäu Comets mit dem vierten Sieg in Folge den Klassenerhalt in der GFL.

An Bedeutung mangelte es der Begegnung am Samstagnachmittag sicher nicht - die Wildcats befinden sich im Abstiegskampf, die Comets wollen ihre Erfolgsserie fortsetzen um sich endgültig von Gespenst "Relegation " zu befreien. So ging es für beide Teams um Einiges und die Anspannung war spürbar.

Nach dem Kickoff durch die Gastgeber bekamen die Comets das Angriffsrecht, doch bereits im zweiten Play verletzte sich O-Liner und Teamcaptain #66 Timo Schüssel (als Right Tackle im Einsatz) am Knie, so dass er das Spiel nicht fortsetzen konnte. So rückte #71 Martin Vammen von der Guard-Position nach außen und als Ersatz kam Christian Liebold zum Einsatz, der sonst als #7 einer der herausragenden D-liner ist, diesmal jedoch mit der #59 in erster Linie als O-Liner zum Einsatz kam.

Nicht nur dieser Positionswechsel war eine Überraschung, sondern auch der Einsatz von Quarterback #2 Calvin Stitt als Wide Receiver. Durch den Ausfall von Top-Receiver #4 Jordan Paul ist zwar ein Platz als Passempfänger frei geworden - dass dieser mit dem jungen Engländer besetzt wird, hatten viele nicht auf der Rechnung, war aber eine positive Maßnahme.  Stitt war zu Beginn des Jahres noch als Starting Quarterback in die Saison gestartet, bevor QB #9 Raleigh Yeldell zur Saisonmitte zum Team dazu gestoßen war. Stitt fing dann auch im ersten Spielviertels den ersten Touchdown, nachdem beide Teams zu Beginn zwar den Ball recht ordentlich bewegten, das Angriffsrecht nach einigen Versuchen aber wieder abgeben mussten. Die Ausführung des PAT zog sich dann etwas hin, nach zwei Strafen wuchs die Entfernung zum Field Goal Versuch, Calvin Stitt als Holder konnte dann den Ball nicht sichern und versuchte zu einem eigenen Spieler werfen, fand jedoch keine Anspielstation - so blieb es beim Spielstand von 6:0.

Die Wildcats brauchten eine Weile bis zu ihrem ersten eigenen First Down. Immer wieder stoppte die gewohnt starke Verteidigung die Angriffsbemühungen der Niederbayern, die D-Line mit #5 Francis Bah und #99 Johannes Wagner zwang häufig den Kirchdorfer QB zur Flucht, die wachsame zweite Verteidigungsreihe der Linebacker mit Teamcaptain #43 Niall Padden und den beiden Rookies #55 Dominik Schmid und #56 Jakob Krinn, die beide letztes Jahr noch in der U19 spielten, stoppten fast alle kurzen Pässe und Laufversuche.

Der Angriff der Comets lief im weiteren Spielverlauf zumeist über #11 Lennies McFerren, der ein ums andere Mal Löcher in der Kirchdorfer Verteidigung nutzen und immer wieder den Ball weit in die Hälfte der Hausherren tragen konnte. Wichtig war hier auch die beeindruckte Arbeit der Offense Line. Zusammen mit #8 Adrià Botella Moreno als Tight End konnten hier immer wieder Lücken für #11 McFerren  und #35 Matthias Schäffeler in die Verteidigung gerissen werden. Aber auch das Passspiel versuchten die Allgäuer in Gang zu bringen. Hier fehlte jedoch weiterhin die Präzision. Wieder wurden Bälle entweder zu ungenau geworfen oder konnten von den Receivern zu selten gesichert werden.

Gegen Ende des ersten Quarters konnten die Comets sich bis an die gegnerische 25 Yards Linie vorarbeiten. Wiederholt warfen dann Strafen das Team um Quarterback Yeldell wieder zurück, so dass man sich durch einen Punt wieder vom Ball trennen musste. Da die Wildcats jedoch weiter kein eigenes First Down erzielen konnten, kamen die Comets zu Beginn des zweiten Quarters an der Mittellinie an den Ball. Die Wildcats konnten den Pass jedoch abfangen und in die Hälfte der Allgäuer zurücktragen.

Aber nur zwei Spielzüge darauf konnte #5 Francis Bah einen Pass von Kirchdorfs QB Rex Dausin abfälschen, sodass Johannes Wagner den Ball abfangen und wieder in Besitz der Allgäuer bringen konnte. Das Spiel wechselte nun immer wieder hin und her. Zuerst mussten sich die Comets durch einen Punt vom Ball trennen. Doch erneut war die Verteidigung der Allgäuer zur Stelle und schlug Quarterback Dausin den Ball aus der Hand. Damit waren die Comets wieder in aussichtsreicher Position am Ball. Leider verhinderte die Verteidigung der Gastgeber einen weiteren Raumgewinn. Ein 39-Yards Field Goal Versuch durch Marcel Schade geriet dann etwas zu kurz, sodass weiterhin keine weiteren Punkte auf die Anzeigetafel gebracht werden konnten.

Es folgte der erste gute Drive der Kirchdorfer. Ein weiter Pass über 42 Yards auf #13 Madison Magnum brachte die Wildkatzen das erste Mal in die Red Zone der Comets, anschließend setzten sie alles auf eine Karte und spielten auch den vierten Versuch aus - jedoch vergeblich, die Comets Verteidigung hielt.

Erneut brachten Läufe von McFerren großen Raumgewinn, bevor Yeldell selbst mit einem schönen Lauf über 39 Yards den nächsten Touchdown erzielen konnte. Eine 2-Point Conversion per Pass wurde anschließend von #8 Adrià Botella Moreno zum Zwischenstand von 14:0 gefangen.

Die Kirchdorfer konnten nun aber an den guten, vorherigen Drive anknüpfen. Erneut bewegten sie sich erfolgreich mit Kurzpassspiel über das Feld. Erst in der eigenen Hälfte konnte die Verteidigung diesen Angriff vorerst stoppen. Dann profitieren die Wildcats bei einem ausgespielten vierten Versuch ohne Raumgewinn von einer Strafe gegen die  Allgäuer und erhielten das Angriffsrecht in der Redzone. Mit sechs Sekunden Restspielzeit und nur einem Yard von der Comets Endzone entfernt, entschieden sie sich für einen Field Goal Versuch durch Baris Dasar. Dieses wurde aus kürzester Entfernung sicher verwandelt. Mit einem Halbzeitstand von 14:3 gingen beide Mannschaften in die Kabinen.

Im ersten Drive der zweiten Hälfte setzten die Wildcats ihr erfolgreiches und auch abwechslungsreiches Angriffsspiel fort. Nach einem langen Drive über fünf Minuten erreichten sie aber erneut nur  ein erfolgreiches Field Goal zum 14:6.

Die Comets bewegten zwar den Ball, kämpften aber fast mehr gegen eigene Strafen als gegen die gegnerische Verteidigung, die nun kein Mittel mehr fand, das abwechslungsreiche Laufspiel von McFerren, Schäffeler und Yeldell zu stoppen. Das Spiel wäre sicher sonst und bei erfolgreicheren Passversuchen noch einseitiger ausgefallen. So musste man sich aber wieder durch einen Punt vom Ball trennen.

Eine Interception durch #1 Malcom Washington beendete dann erneut die Angriffsbemühungen der Hausherren, nachdem Francis Bah Quarterback Dausin gejagt und zu einem Befreiungswurf gezwungen hatte.

Der anschließende Drive der Allgäuer zeigte zunächst wieder die gewohnte Mischung aus Inside und Outside  Laufspiel. Nach dem letzten Seitenwechsel konnte Marcel Schade einmal als Receiver einen der wenigen weiten Pässe für eine neues First Down sichern. Letztlich war es aber dann wieder Lennies McFerren, der die letzten sieben Yards zum nächsten Touchdown erlaufen konnte. Da diesmal auch der Extrapunkt-Versuch glückte, wurde der Spielstand auf 21:6 für die Comets erhöht.

Erneut neutralisierten sich beide Mannschaften, sodass die anschliessenden Angriffsversuche keine neuen First Downs mehr erbrachten. Die Kirchdorfer mussten nun schon alles versuchen, um in der restlichen Spielzeit noch irgendwie an Punkte zu kommen. Selbst ein vierter Versuch mit 5 Yards zum neuen Versuch an der eigenen 25-Yard Linie konnte da nicht mehr schrecken. Doch als Lauf durch die Mitte konnte dies angesichts der starken Verteidigung der Comets nicht gelingen.

Knapp fünf Minuten vor Spielende kamen die Comets also noch einmal an Ball. Bei einem schönen Lauf von QB #9 Raleigh Yeldell bis an die 11-Yard Linie der Hausherren verletzte sich der Quarterback jedoch leicht. Sein Ersatz, Calvin Stitt, brachte das Team zwar noch bis an die 4-Yard Linie, der Field Goal Versuch ging  rechts knapp vorbei.

Obwohl noch 2:30 Minuten zu spielen, war das Spiel dennoch so gut wie entschieden, da es den Kirchdorfern nicht mehr gelang überhaupt ein neues First Down zu erreichen.

Das Spielkonzept der Comets unter Headcoach Hesham Khalifa sieht zwar nicht mehr so spektakulär aus wie in den vergangenen Jahren. Basierend auf eine gute Offense Line vertraut man fast ausschließlich auf das Laufspiel und kann trotzdem den Ball über das komplette Feld bewegen und dabei viel Zeit von der Uhr nehmen. Zumindest den anderen Teams in der GFL Süd kann man damit einige Probleme bereiten. Einzig die vielen Strafen sind etwas, was man unbedingt angehen muss. Insgesamt sammelten die Comets in diesem Spiel wieder 130 Yards durch Strafen an. Im Vergleich dazu: die Wildcats konnten insgesamt nur 197 Yards selbst erzielen.

Durch diesen vierten Sieg in Folge sichern sich die Comets unter Headcoach Hesham Khalifa vorzeitig aus eigener Kraft den Klassenerhalt und es sieht derzeit so aus als würde die Entscheidung um die rote Laterne der GFL Süd zwischen den Munich Cowboys und den Kirchdorf Wildcats fallen, während sich die Ingolstadt Dukes in den vergangenen Spielen vom Tabellenende gelöst haben.

Entsprechend befreit können die Allgäuer nun am kommenden Wochenende den weiten Weg nach Marburg antreten, wenn es am Sonntag zum Rückspiel zu den Mercenaries geht.

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